Bild
des Monats

Juli 2024


„Tiere im freien Farbfeld“

So hatte ich mal ein paar großformatige Aquarelle genannt.
Daran habe ich mich erinnert, als mir ein Set mit über 40 Farbtönen bei einem Garagentrödel erst ins Auge und dann in die Hände gefallen ist. Eine schon einmal schwungvoll bearbeitete Leinwand mit Klebestreifen in 60 ungefähr gleich große Felder eingeteilt. Auftragen der einzelnen Farbtöne zum Kennenlernen. Und dann? Mal schauen was da so in die Farbfelder hinein schwebt, springt, läuft…. Oha ein munteres Meischen.
Na da ergibt sich doch jede Menge zum gucken!

Acryl auf Leinwand (Keilrahmen)
60x80cm
350€

Juni 2024


Der Wasserläufer

Seine kleine Geschichte:
Wieder und wieder und wieder bearbeitete Bildfläche - aber es wollte sich nichts Zufriedenstellendes ergeben. Nachdem ich bei einem Garagentrödel ein Set mit 48 Farbtönen Acrylfarbe gekauft hatte, habe ich weitergearbeitet.

Später zündete die Idee mit dem Wasserläufer und schließlich noch der Blick in den Sternenhimmel oben rechts.

Braucht man als Wasserläufer nicht Glauben und Mut und jede Menge Durchhaltevermögen? Klappt jedenfalls nicht beim ersten Mal.

April 2024


Bespannter Keilrahmen

Das erste Bild, dass ich fast ausschließlich mit einer 7cm breiten Spachtel gemacht habe.
Ich hatte Lust auf einen bespannten Keilrahmen. Beim Abreißen der Schutzfolie blieb im ersten Schritt ein großer Teil der Leinwand bedeckt. Spontan habe ich Farbe auf den freien Teil getropft und mit der Spachtel gearbeitet. Nach dem Trocknen dieses ersten Farbauftrags habe ich noch einmal Folie aufgelegt und den (jetzt) linken Bildteil gestaltet. Mir kam nämlich die Idee, den Weiß gebliebenen Mittelteil mit einem segelnden Vogel zu gestalten. Aber diesen Gedanken habe ich verworfen und angefangen den Mittelteil auf die gleiche Weise weiter mit Farbe und Spachtel zu bearbeiten. Dabei habe ich die Leinwand immer wieder gedreht, bis ich auf einmal eine Schuler-Hals-Hinterkopf-Studie vor mir sah. Dabei ist es dann geblieben.

Acryl auf Baumwollgewebe auf Keilrahmen
60x80cm
350€

Januar 2024


Das fast perfekte Bild

ein paar Sätze zur Entstehung:

1.Arbeitsschritt
a) durch ein paar Klebestreifen entstehen sauber voneinander getrennte Farbfelder - eine klare Ordnung.
b) einfach drauflos ohne Plan und Vorstellung - ein herrliches Chaos

2.Arbeitsschritt
a) die Ordnung in Frage stellen, durcheinander bringen, durchkreuzen, verwüsten.
b) das Chaos ordnen.
Beim 2.Arbeitsschritt drehe ich die Bilder immer wieder.

3.Arbeitsschritt
Kann ich mir einen oder mehrere Vögel im Bild vorstellen? Wo? Welche Größe?
Welche Aktion? Welche Richtung?

4.Arbeitsschritt
Wie beeinflussen sich Vogel/Vögel und Bildraum gegenseitig? Braucht es noch Veränderungen in der Farbgebung oder Helligkeit einzelner Partien? Wo sind Lichtquellen? u.u.u.
Aber warum ist das ein fast perfektes Bild für mich?

Acryl auf Rollo
53x43cm
150€

Dezember 2023


Sitzmöbel zum rumhängen

Original Aquarell - mit Bast auf die Rückenlehne eines entsorgten Stuhls aufgenäht.

Maße der Rückenlehne:
oben - 48cm
unten - 41cm
Seiten - 42cm

Preis: 250€

November 2023


Langsamer ist schneller
Weniger ist mehr

Ein Zettel mit diesen 6 Worten klebte an dem Piano, auf dem ich ein paar Jahre herumgeklimpert habe. Sinngemäß stammen sie von meiner Klavierlehrerin. Und ich fand, dass sie recht hatte. Wenn ich ganz langsam, konzentriert und sorgfältig übte, lernte ich ein neues Stück schneller. Und mit dieser hohen Konzentration in Einheiten von 30-60 Minuten, kam ich zu besseren Ergebnissen, verglichen mit stundenlangem ‚Herumüben‘.

Bei diesem Bild habe ich mich an die 6 Worte erinnert.

Ein weiches, ungrundiertes, orangefarbiges Rollo. Ich habe das Material und dessen Farbton bestimmen lassen: keine klaren Linien. Keine „Korrekturen“. Langsames Heranarbeiten.
Ja, manchmal ist langsamer schneller und weniger mehr.

Oktober 2023


VERKAUFT!

In der Schwebe

Kannst du dich an einen Tag oder eine Situation erinnern, an dem, oder in der nix zusammenlief? Du hast hin und her probiert und gemacht und getan … aber nix hat richtig funktioniert! Du wolltest aber auch nicht aufgeben! Bloß nicht nix machen! Einfach weiter versuchen. Sich an Techniken und Herangehensweisen erinnern die vorher schon mal gute Ergebnisse gebracht haben. Aber du kommst einfach nicht ins Gleichgewicht. Natürlich willst du auch nix kaputtmachen und du weißt, dass du es nicht erzwingen kannst. Du machst einfach weiter. Ein bisschen hier, etwas da… Und auf einmal…
So in etwa ist dieses Bild entstanden.

Ein mehrfach bearbeitetes Rollo. Irgendwie häßlich. Ohne Richtung und Dynamik. Immer wieder drehen. Hier einen Akzent setzen, da eine Bewegung hineinbringen. Hier eine Form herausarbeiten, da eine Richtung verfolgen.

Beim Drehen kam dann die Idee mit dem Vogel. Ich habe ihn so ins Bild gebracht, dass man es aufhängen muss wie du es siehst. Weil es kein Quadrat sondern ein Rechteck ist kann man wohl nicht von Gleichgewicht sprechen. Aber von Offenheit für einen ganz neuen „Lösungsansatz“ oder? Ich habe es jedenfalls für den perfekten Ausdruck meiner Stimmung gesehen und war glücklich nicht aufgegeben zu haben.

Acryl auf Rollo
68x75x3,5cm
300€

September 2023


Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

Ausschnitte

Beim Anschauen oder Fotografien eines Bildes fällt mir schon mal ein Ausschnitt ins Auge, der die Power für ein eigenes, neues Bild hat. Gefunden?

August 2023


Einfach und schön

Die Idee hinter diesem Bild war: einfach und schön.
Sowohl die Komposition als auch die Farbgebung sollten also unkompliziert, nicht aufwändig, nicht besonders und gewöhnlich sein. Nichts Unerwartetes.
Ohne Mühe. Entspannt mit Farbe spielen. Ein paar sanfte Anreize und Abwechslungen für das Auge. Angenehm.
Eine Betrachterin meinte: „Es läßt mich so richtig durchatmen“ und „man fühlt sich gleich etwas leichter“

Ein neuer Aspekt für meine eigene Bildbetrachtung:

  • wie atme ich?
  • wie schwer oder leicht fühle ich mich?

Acryl auf Rollo 159x30x4,5cm
350€

Mai 2023


Arbeitsfläche, Bildgrösse, Format

Vor einiger Zeit sprang mir ein neues Format ins Auge: 30x60cm - grundiertes Baumwollgewebe auf Keilrahmen. 1:2 als Hochformat?

Vor Jahren hab ich mal Abschnitte von Aquarellbögen - 20x50cm - als Hochformat für Kugelschreiber und Aquarellfarbe genutzt. „Zwischendurch und nebenbei“ hab ich die Reihe genannt. Aber eine ähnliche Arbeitsfläche für Acrylfarbe? Bekomme ich da keine Beklemmungen?
Nö! Spontan habe ich zuerst mit einem Farbstift eine Linie mit ca. 4,5cm Abstand zum Rand gezogen. Und los!

Beim ersten hatte ich noch ein Motiv im Kopf, x-mal bearbeitet und schließlich sogar noch einen Rahmen dafür gemacht, aber mittlerweile verzettle ich mich immer seltener - wobei verzetteln ja auch wertvolle Erfahrungswerte mit sich bringen kann. Außerdem bleibe ich meinem Grundsatz treu: Kein Bild wird aufgegeben! … und als Querformat geht es natürlich auch.

Mittlerweile merke ich vielmehr, dass jedes Format und jede Bildgrösse ihre eigenen Reize und Herausforderungen haben.

April 2023


Perpetuum mobile oder Energiequelle?

Hab ich zu spät aufgehört? Sah es zwischenzeitlich nicht „besser“ aus? Wollte ich Zuviel? Warum war ich nicht schon vorher zufrieden? Tja! So ist das mit den Bildern - sie sind erst fertig wenn sie fertig sind.
Ich erinnere mich an mindestens sechs verschiedene Arbeitsphasen - und aus allen Phasen ist noch etwas zu sehen. Das Ergebnis: ein Perpetuum mobile? DUDEN: [lat.= das sich ständig Bewegende]:1. utopische Maschine, die ohne Energiezufuhr dauernd Arbeit leistet.

Genau genommen bewegt sich ja nichts auf dem Bild. Aber das Auge wird zur ständigen Bewegung angeregt: hier findet es eine Verbindung oder Kontrast, was Farbe oder Form betrifft, da einen Bezug oder eine Gegenläufigkeit was Bewegung oder Richtung betrifft. Muss ich dann nicht eher Energie investieren? Na klar, aber welche Auswirkungen hat das? Und - was stellst du fest?
Wäre es ein passendes Bild für einen Raum in dem kreative Lösungswege gesucht werden? … für einen Arbeitsplatz an dem Dinge oder Vorgänge immer wieder neu geordnet und Zusammenhänge und Verbindungen gesucht werden?

März 2023


Horizont

Was mache ich mit einem Rest von 129x29cm Aquarellpapier? Meine aktuell kleinsten Rahmen brauchen ein Maß von 19x19cm - würden wieder 10cm Rest bleiben und im Moment brauche ich keine. Warum also nicht ein neues Format ausprobieren?

Ich baue einen Block von 119x19x3,5cm aus Karton. Jetzt das Aquarellpapier entsprechend anreißen, einschneiden, falten und aufkleben.

Auch ohne Wölbung drängt sich die Idee vom Panorama auf. Eine einzige Linie als Horizont. Erst Aquarellfarbe und Pinsel, später Acryl und Spachtel.

Herausforderndes Format - macht Lust auf mehr.

Februar 2023


(142,5x90x5cm) 400€

Anmalen gegen Schwarz

Es ist schön, große, saubere Rollos zu finden, die andere entsorgt haben. Frische Arbeitsfläche. Aber schwarz!?

In meinem DUDEN Deutsches Universal Wörterbuch von 1989 finde ich u.a. diese Einträge: mhd., ahd. swarz, ursprünglich = schmutzfarbig, eigentlich = im Dunkeln, im Verborgenen liegend … von der dunkelsten Farbe, die alle Lichtstrahlen absorbiert, kein Licht reflektiert.
dunkel: mhd. tunkel, ahd. tunkal = dunstig, neblig … nicht hell, nicht oder nur unzulänglich erhellt (fast) ohne Licht absorbieren: lat. absorbere = verschlucken; aufsaugen

Oha! Eine Herausforderung!

Aber da ich Zeiten kenne, in denen mich meine negativen Gedanken verschlucken und aufsaugen wollen… Warum nicht?! Dagegen ankämpfen und Widerstand leisten. Damit auseinandersetzen…
Jeder noch so kleine Farbauftrag ist schon ein Erfolg - eine positive Veränderung.

Januar 2023


entsorgt

…von Müll, Abfallstoffen befreien.
Entsorgung ist der zentrale Teil der Abfallwirtschaft. Hierzu gehören z.B. das Einsammeln und Befördern von Abfällen, Recyclingverfahren zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen, …
In Wikipedia heißt es: …“Abfallentsorgung ist der Oberbegriff für alle Verfahren und Tätigkeiten die der Verwertung oder Beseitigung von Abfällen dienen.“

Was für den einen also Müll oder Abfall darstellt, dient dem anderen als „Sekundärrohstoff“ und kann verwertet werden.
… und so dienen mir so manche Bilder die andere entsorgen, als Sekundärrohstoff für eigene Arbeiten. Aus Respekt vor der Energie, Idee, … die schon investiert wurde übermale ich das Bild nicht einfach. Ich male hinein - setze mich mit dem vorhandenen auseinander. Selbst wenn in manchen Fällen nichts mehr vom Ursprünglichen zu sehen ist, haben Farbigkeit, Komposition oder andere Faktoren meine Arbeit beeinflusst.

November 2022


Wann ist ein Bild fertig?

Früher habe ich Bilder schon mal kaputt gemalt. Ich musste erst lernen aufzuhören wenn kein überzeugter Impuls mehr kommt. Lieber weglegen, Abstand nehmen oder an einem anderen weiterarbeiten. Es gibt Bilder die in 2 oder 3 Arbeitsgängen fertig werden, andere „reifen“ in vielen kurzen Arbeitsgängen über Tage, Wochen oder sogar Monate wie ein Wein oder Käse.
Das Blau-Gelb-Grüne mit rotem Tupfer ist tatsächlich mein bisher Schnellstes.

4 Farbtöne aus der Flasche direkt auf die Leinwand, eine 50cm lange Holzlatten, von allen Seiten einmal länger oder kürzer rüberziehen - fertig. Das war in ca. 10 Minuten abgeschlossen. Da bisher noch kein Bild in einem einzigen Schritt fertig war, habe ich es wieder und wieder betrachtet und auf weitere Impulse gewartet - bis ich zu der Überzeugung gelangt bin, dass es nichts mehr zu verbessern gibt. Fertig ist fertig!

Das andere dagegen, bei dessen Entstehung ich immer mehr an Wolken gedacht habe, wollte überhaupt nicht fertig werden. Also in Ruhe reifen lassen - hier mal ein paar Tupfer, da ml eine stärkere Tönung - viel anschauen, wenig pinseln… und der Moment kam, an dem es nichts mehr zu tun gab. Ausgereift.

Oktober 2022


Begegnung oder ‚Wir malen Sie glücklich‘

Irgendwann habe ich angefangen Bilder aus Zeitschriften, Kalendern und alten Büchern auszuschneiden und zu sammeln. So wie in meinem Begrüßungsvideo erwähnt, treffen beim Sortieren, Suchen und Herauslegen die unterschiedlichsten Motive aufeinander - interessante Begegnungen. Bei seiner Geschwindigkeit ist der Gepard schon in einigen Bildern aufgetaucht - mal von links, mal von rechts. Hier ist er gerade in Südafrika unterwegs - nicht gerade außergewöhnlich wie man sieht. Die Drakensberge sind schon im Nachtblau verschwunden - aber die Sonne scheint doch noch recht hoch zu stehen - oder hat der Gepard so viel Sonne getankt, dass er mit strahlt?

Mit Farben und Licht zu spielen macht einfach Freude. Wie hab ich noch vor ein paar Wochen auf dem Kleintransporter einer Malerfirma gelesen: ‚Wir malen Sie glücklich‘. Jawohl.

September 2022


Recycling, Wiederverwendung, Weiterverarbeitung

Das Holz für den Innenrahmen stammt ursprünglich von einem Holz- oder Heuschuppen aus den Bergen. Nach abgeschlossener Verkleidung einer Innenwand zur Dekoration, blieben Reststücke übrig. Warum sollte ich bei solch einem geschichtsträchtigen Material alles exakt auf Maß sägen? Warum nicht mal ansägen und dann mit Schraubendreher und Muskelkraft spalten und reißen? Jawohl!

Die Farbe stammt von meinen Acryl-Mischtellern. Die eingetrockneten Farbreste lassen sich irgendwann abpiddeln oder auch abziehen - und glänzen so schön auf der Unterseite.

Die Wellpappe stammt von Kartons, die im Altpapier landen sollten.

Das Aquarellpapier bekomme ich durch einen Freund, der in der Papierverwertung arbeitet, oder von alten Entwürfen und Experimenten. Ab und zu kaufe ich auch mal eine Rolle.

Bei diesem Objekt ist es lediglich der Heißkleber, der aus dem Kreislauf tanzt.

Die Schöpfung ist ja bei 100%, was das Recycling betrifft - eine stetige Motivation für mich, darüber nachzudenken und daran zu arbeiten.

August 2022


Schönheit und Kunst

Findest du es schön?

Mit dem Wort ‚schön‘ werden andere Begriffe in Verbindung gebracht wie z.B. anziehend, angenehm, ansprechend, bewundernswert, reizvoll, wohltuend, positiv und erfreulich.

Wirkt es auf dich anziehend? Wie nah möchtest du dann sein? Spricht es dich an? Was sagt es denn? Wirkt es wohltuend? Wo spürst du es? …
Oder hat es für dich einen Schönheitsfehler? Entspricht es nicht deinen Erwartungen oder Vorstellungen? Entspricht es nicht deinem Geschmack?

Geschmack wird u.a. als ‚einheitlicher ästhetischer Wertmaßstab einer bestimmten Zeit oder Epoche’ definiert. Was also hat meinen Geschmack geprägt? Kann man nicht auch auf den Geschmack kommen? Wer kennt das nicht vom Probieren neuer Gerichte? Geschmack wird u.a. als ,subjektives Werturteil über das, was für jemanden schön ist‘ definiert. Und da sind wir wieder bei der Schönheit.

Treffen die Sprüche ‚Schönheit kommt von Innen‘ und ‚die Schönheit liegt im Auge des Betrachters‘ auch auf die Kunst zu? Nehme ich bei einer Begegnung wahr, was von ihr ausgeht und was von mir selbst?

Und jetzt, nach 15 Fragen, noch eine letzte: findest du es schön?

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